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Wer ist betroffen?

Eine Eingrenzung auf bestimmte Gruppen, die Crystal-Meth konsumieren, ist kaum möglich. Was bisher festgestellt wurde, ist, dass die Konsumenten dieser Droge aus verschiedenen sozialen Schichten kommen, eine heterogene Konsummotivation besitzen, eine breite Altersstruktur aufweisen und häufig nicht nur Crystal konsumieren, sondern noch weitere legale und/oder illegale Drogen. Besonders sensibel für den Konsum von Crystal sind Eltern mit Kindern, Frauen und Schwangere.

Eltern mit Kindern, Frauen und Schwangere

Besonders bei jungen und alleinerziehenden Müttern und Schwangeren ist die Zahl der Konsumentinnen enorm angestiegen. Oft wird dabei vergessen, dass in dieser Situation nicht nur Verantwortung für sich selbst besteht, sondern auch für die Kinder. Durch den Konsum der Eltern tragen in den meisten Fällen die Kinder ebenso ihre Schäden davon. Ein Resultat daraus könnte beispielsweise eine Therapie sein, sowohl für Eltern als auch die Kinder.

Gerade bei Alleinerziehenden scheint das Konsummotiv in der Leistungssteigerung zu liegen. Familie, Beruf und Alltag unter einen Hut zu bekommen, wird für Alleinerziehende oft zu einer so großen Herausforderung, dass auf scheinbare Energiespender wie Crystal-Meth zurückgegriffen wird. Die Schwächung von Körper und Seele wird hingegen zu spät bemerkt.

Risiken in Schwangerschaft und Stillzeit

Crystal ist plazentagängig. Das heißt, wenn während der Schwangerschaft konsumiert wird, konsumiert das ungeborene Kind mit. Crystal reduziert den Blutfluss im Mutterkuchen. Damit ist der Fötus nicht ausreichend mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Da Crystal den Blutdruck erhöht, kann es zu einer vorzeitigen Lösung des Mutterkuchens und zur Fehlgeburt kommen. Crystal geht in die Muttermilch über. Das Kind darf nicht gestillt werden, wenn die Mutter konsumiert.

Laut verschiedener Forschungsstudien kann Crystal folgende Auswirkungen auf den Fötus haben:

  • Fehlbildungen durch Gefäßverengungen,
  • verringerte motorische Koordination,
  • schwere Entwicklungsverzögerungen,
  • niedriges Geburtsgewicht,
  • Lippen- und Gaumenspalte,
  • Herzfehler,
  • Frühgeburt,
  • geistige wie körperliche Behinderung,
  • Gehirnerkrankungen,
  • erhöhtes Risiko für AD(H)S,
  • Lernbehinderung,
  • eingeschränkte psychosoziale Wahrnehmung in den ersten drei Lebensjahren.

Früheinsteiger

Zu dieser Gruppe gehören Crystalkonsumenten, die bereits vor ihrem 15. Lebensjahr Erfahrungen mit der Droge gemacht haben. Jeder sechste Crystalabhängige zählt zu dieser Gruppe. Im chronologischen Vergleich zeichnet sich ab, dass immer mehr Jüngere in die Fänge der Droge geraten. Die größte Abhängigkeitsrate liegt im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Typisch ist auch hier wieder der Mischkonsum mit anderen Substanzen. Die Früheinsteiger besitzen oft keinen Bildungs- oder Berufsabschluss, sondern haben stattdessen teilweise schon erste Hafterfahrungen hinter sich. Außerdem haben sie psychische Auffälligkeiten.

Späteinsteiger

Zu dieser Gruppe gehören Konsumenten, die erst mit Ende 20/ Anfang 30 erste Erfahrungen im Umgang mit Drogen machen. Auf die Personen trifft meistens zu, dass sie bereits gut in der Gesellschaft integriert sind und einer Arbeit nachgehen. Auch hier liegt das Konsummotiv in der Leistungssteigerung, sowohl in beruflicher Hinsicht als auch auf den Alltag bezogen. Mit der Einnahme von Crystal-Meth wollen die Konsumenten den Überforderungsmomenten des Lebens entgegenwirken. Die Späteinsteiger heben sich dadurch ab, dass nur selten ein Mischkonsum vorliegt.

Weitere Konsumentengruppen

Die Konsumenten von Crystal-Meth oder Drogen allgemein können nicht nur in diese drei Gruppen eingeordnet werden. Dazu kommen noch Schüler und Studenten, Gamer, ältere Langzeitkonsumenten und Doppeldiagnosepatienten. Außerdem gibt es noch die sogenannten Umsteiger, welche von einer anderen Droge auf die nächste umsteigen. Nicht zu vergessen ist auch die Dunkelziffer, die unter den Konsumenten herrscht und ebenso als Gruppe gewertet werden kann.

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