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Informationen zu Drogen und Sucht

Im Vordergrund ein Weinglas und eine Flaschewein, im Hintergrund eine Frau, die aus dem Fenster schaut © kieferpix / iStock

Die Bezeichnungen »Sucht« und »Abhängigkeit« werden im Sprachgebrauch oftmals synonym verwendet. Sucht beschreibt ein zwanghaftes Verhalten, trotz erheblicher langfristig negativer Auswirkungen anhaltend eine bewusstseinsverändernde Substanz zu konsumieren bzw. ein bestimmtes Verhalten auszuüben. Abhängigkeit ist demgegenüber in erster Linie definiert durch neurobiologische Veränderungen wie Toleranzentwicklung und Auftreten eines Entzugssyndroms, wenn die Substanz nicht mehr konsumiert wird. Nach Abklingen der Entzugssymptome kann die körperliche Abhängigkeit überwunden sein, während die psychische Sucht bestehen bleibt.

Abhängigkeiten können substanzgebunden oder substanzungebunden sein. Substanzgebundene Abhängigkeiten entstehen durch Substanzen, die das Bewusstsein oder die Psyche ändern können, wie etwa Alkohol, Nikotin oder Cannabis (sogenannte »psychotrope Substanzen«). Substanzungebundene Abhängigkeit spiegelt sich im exzessiven Ausüben bestimmter Tätigkeiten wider (zum Beispiel beim Glücksspiel oder Computer spielen), der mit Kontrollverlust verbunden ist. 
 

Wie wirkt sich physische und psychische Abhängigkeit aus?

Bei einer physischen Abhängigkeit baut der Körper die Substanz in den eigenen Stoffwechsel ein. Bei einer psychischen Abhängigkeit wird der Konsum in das Gefühls- und Alltagsleben integriert. Er wird dort zu einem festen Bestandteil. Soziale Bindungen und Bezüge fallen weg oder werden an die Droge angepasst. Es ist schwerer, die psychische Abhängigkeit zu bewältigen als die physische Abhängigkeit.

Eine Abhängigkeitserkrankung wird nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation im Diagnoseklassifikationssystem ICD 10 GM unter dem Abschnitt Psychische Verhaltensstörung eingeordnet. Sie ist nicht heilbar. Aber täglich beweisen tausende, abstinent lebende Menschen, dass man trotz einer Abhängigkeitserkrankung ein selbstbestimmtes Leben führen kann. 

Wann ist es eine Sucht?

Jeder Drogenkonsum hat seine Gründe und Ursachen. Um den Gebrauch von Substanzen kritisch zu hinterfragen, orientieren Sie sich an folgenden Fragen:

  • Wurde die Droge allein oder in Gesellschaft konsumiert?
  • Wird zu bestimmten Anlässen, Tageszeiten oder Situationen konsumiert?
  • Orientiert sich die Tagesstruktur, der Tagesablauf am Konsum der Droge?

So grenzen Sie Experimentieren und Probieren von Missbrauch und Abhängigkeit ab.

Das ändert nichts daran, dass jeder Drogenkonsum riskant ist. Der Konsum von legalen und illegalen Drogen im Jugendalter kann der Beginn für eine Abhängigkeit sein. Einige Jugendliche konsumieren weiter und greifen auf Drogen mit einem höheren Abhängigkeitspotenzial zurück. Es kommt zum Drogenmissbrauch bis hin zur Abhängigkeit.

 

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