Internet und Computerspiele
Die übermäßige und gesundheitsgefährdende Nutzung des Internets und von Computerspielen rückt immer weiter in den Fokus der Suchtforschung und der Suchthilfe. So wurde beispielsweise die Computerspielsucht als neue Krankheit in das im Mai 2019 verabschiedete neue Diagnosekatalog ICD-11 der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.
Repräsentative Daten zur internet- und computerspielbezogenen Störungen existieren vor allem für jüngere Altersklassen und auf bundesweiter Ebene. So hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Nutzungsverhalten des Internets und von Computerspielen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen einer repräsentativen Umfrage untersucht und im die Ergebnisse in ihrer Drogenaffinitätsstudie 2017 dargestellt.
Darin gaben Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren an, im Durchschnitt 22,1 Stunden pro Woche mit Computerspielen und dem Internet zu verbringen. Die 18- bis 25-Jährigen haben sich im Durchschnitt 21,6 Stunden mit Computerspielen und dem Internet aufgehalten. Bei 5,8 % der 12- bis 17-Jährigen ist gemäß der Compulsive Internet Use Scale (CIUS) von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Weibliche Jugendliche (7,1 %) waren häufiger betroffen als männliche Jugendliche (4,5 %). Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung betrug 2,8 %. Die Gruppen der Männer und Frauen unterscheiden sich nicht. Die Verbreitung von computerspiel- und internetbezogener Störungen (nach CIUS) war bei den 12- bis 17-Jährigen höher als bei den 18- bis 25-Jährigen.
Trend
Die Verbreitung computerspiel- und internetbezogener Störungen hat sich unter 12- bis 17-Jährigen von 2011 bis 2015 erhöht. Bei Jungen ist der Anteil von 3,0 % (2011) auf 5,3 % (2015) angestiegen, bei Mädchen von 3,3 % (2011) auf 6,2 % (2015). Bei den 18- bis 25-Jährigen war der Anteil computerspiel- und internetbezogener Störungen im Jahr 2015 nur etwas höher als im Jahr 2011.