Internet und Computerspiele
Die übermäßige und gesundheitsgefährdende Nutzung des Internets und von Computerspielen rückt immer weiter in den Fokus der Suchtforschung und der Suchthilfe. So wurde beispielsweise die Computerspielsucht (Gaming Disorder) als neue Diagnose in den im Jahr 2022 in Kraft getretenen Diagnosekatalog ICD-11 der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.
Repräsentative Daten zur internet- und computerspielbezogenen Störungen existieren vor allem für jüngere Altersklassen und auf bundesweiter Ebene. So hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Nutzungsverhalten des Internets und von Computerspielen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen einer repräsentativen Umfrage untersucht und die Ergebnisse in ihrer Drogenaffinitätsstudie 2019 dargestellt.
Bei 8,4 % der 12- bis 17-Jährigen ist gemäß der Compulsive Internet Use Scale (CIUS) von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Weibliche Jugendliche (10,0 %) waren häufiger betroffen als männliche Jugendliche (7,0 %). Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung betrug 5,5 %, wobei die Prävalenzen bei den jungen Frauen höher lagen als bei den jungen Männern Die Verbreitung von computerspiel- und internetbezogener Störungen war bei den 12- bis 17-Jährigen höher als bei den 18- bis 25-Jährigen.
Trend
Die Verbreitung computerspiel- und internetbezogener Störungen hat sich unter 12- bis 17-Jährigen von 2011 bis 2019 erhöht. Bei Jungen ist der Anteil von 3,0 % (2011) auf 6,7 % (2019) angestiegen, bei Mädchen von 3,3 % (2011) auf 8,6 % (2019). Bei den 18- bis 25-jährigen jungen Frauen hat sich der Anteil computerspiel- und internetbezogener Störungen im Jahr 2019 im Vergleich zu 2011 mehr als verdoppelt.